Levke hörte es im Gebüsch rascheln, deshalb suchte sie das Laub ab. Da, hinter dem Busch hockte eine Kröte mit einer kleinen Goldkrone auf dem Kopf. Mit einem schnellen Griff fing sie das Tier.
„Küss mich, ich bin ein verzauberter Prinz", säuselte die Kröte.
„Das kann ja jeder sagen", antwortete Levke. Doch dann überlegte sie es sich. Wenn es nun wirklich ein junger, hübscher Prinz wäre? Warum trug das hässliche Ding denn sonst eine Krone? Levke schloss die Augen und hauchte einen Kuss auf den Kopf der Kröte. Augenblicklich sackte ihre Hand nach unten und sie ging in die Knie. Mit soviel Gewicht hatte sie nicht gerechnet. Sie riss die Augen auf.
Vor ihr stand ein grauhaariger Mann in einem altmodischen Anzug. Nein, den Greis wollte sie auf keinen Fall heiraten.
„Mama", schrie sie gellend.
Sofort sprang Evelyn vom Liegestuhl und stürzte heran.
„Entschuldigen Sie, ich wollte Ihr reizendes Töchterlein nicht erschrecken. Darf ich Sie zu einem Glas Sekt einladen?" Der Prinz lächelte gewinnend und reichte Evelyn den Arm.
„Kauf dir ein Eis." Er drückte Levke eine Goldmünze in die Hand. Levke schaute den Beiden hinterher. Dann musterte sie das Geldstück. Vielleicht wurde der Urlaub ja doch noch interessant.
© Annette Paul