Lustlos schaut Marvin zu Mama. „Mama, mir ist so
langweilig. Ich weiß nicht, was ich tun soll", jammert er.
„Mal doch etwas", schlägt Mama vor. Sie lässt
warmes Wasser in das Spülbecken laufen.
„Will ich nicht", lehnt Marvin ab. Er setzt
sich auf den Hocker vor dem Küchentisch.
„Schau dir ein Buch an", meint Mama. Sie gibt
Spülmittel ins Wasser und legt vorsichtig die Gläser hinein.
„Keine Lust", murrt Marvin.
„Willst du mir helfen?" fragt Mama.
Marvin nickt.
„Du kannst für mich abtrocknen", sagt Mama
und spült weiter das Geschirr.
Eifrig holt sich Marvin das Geschirrtuch und
trocknet ab. Bald räumen sie gemeinsam das saubere Geschirr in den Schrank. „Und
was soll ich jetzt machen?", fragt Marvin.
„Du kannst die Blumen gießen", sagt Mama.
Marvin holt die Gießkanne und gießt die Blumen.
Als er den letzten Blumentopf versorgt hat, geht er wieder zu Mama. „Und was
soll ich jetzt machen?", fragt Marvin.
„Du kannst Staub wischen", schlägt Mama vor.
Marvin holt das Staubtuch und wischt die Anrichte
und den Tisch und die Armlehnen der Stühle ab. Die Schränke sind zu hoch. Da
kommt er nicht an. Als er fertig ist, läuft er zu Mama und jammert: „Mama, mir
ist so langweilig. Ich weiß nicht, was ich tun soll."
„Geh raus in den Garten", seufzt Mama.
„Und was soll ich da machen?", fragt Marvin.
„Du kannst schaukeln", sagt Mama. Sie füllt
einen Eimer mit Wasser, holt den Wischlappen und den Schrubber.
Marvin schüttelt den Kopf.
„Oder im Sandkasten spielen."
Marvin schüttelt wieder den Kopf.
„Dann schau dir die Vögel an, die Blumen und die
Wolken am Himmel", befiehlt Mama.
„Aber das ist langweilig", murrt Marvin.
„Manchmal langweilt man sich eben", erklärt
Mama und schiebt Marvin hinaus.
Sie macht die Tür hinter ihm zu. Marvin bleibt
beleidigt an der Tür stehen. Da brummt eine Hummel an ihm vorbei. Neugierig
folgt er ihr. Sie fliegt zu den Blumen und kriecht in eine Blüte hinein. Ihr
Hinterteil wird dabei ganz gelb. Viele Bienen und Hummeln sitzen auf den
Blüten. Marvins Hummel fliegt weiter, über Marvin hinweg. Marvin schaut ihr
nach, in den Himmel hinein.
Am blauen Himmel fliegen weiße Wolken. Sie
scheinen sich zu jagen. Eine Wolke sieht aus wie ein Schiff, eine andere wie
ein Schaf. Gespannt beobachtet Marvin sie. Jetzt langweilt er sich nicht mehr.
© Annette Paul