„Geh‘ doch mal ans Telefon“, schrie Regine, dann diktierte sie Jan den Text weiter.
„Mama, Mama“, quengelte Sarah.
„Stör jetzt nicht“, verscheuchte Regine ihre Tochter.
Als sie fertig war, sah sie auf. Sarah stand immer noch in der Tür.
„Was ist?“, fragte Regine gereizt.
„Mama, dasf Telefon, da isf jemand, der will dich sfprechen“, erklärte Sarah und klaute sich Jans Gameboy.
„Oh je, das habe ich vergessen“, stöhnte Regine und sprintete los, ohne auf Jans wütendes Geschrei zu achten.
„Heimann“, meldete sie sich.
„Hier ist Vivian Hartmann, sie haben schon von mir gehört. Wollen wir uns nicht einmal treffen und in Ruhe aussprechen?“, schlug die Frau vor.
Regine fiel fast der Hörer aus der Hand. Rief doch die Geliebte ihres Mannes bei ihr an. Vor einer Woche erst hatte Axel ihr sein jahrelanges Verhältnis gestanden.
Im ersten Augenblick war Regine erstarrt gewesen, dann hatte sie angefangen zu toben. Später, als sie sich etwas gefangen hatte, betrachtete sie alles aus einer anderen Sicht. In den folgenden durchwachten Nächten überlegte und plante sie.
„Also gut, sprechen wir uns aus“, meinte Regine zögernd nach einer längeren Pause.
„Axel erzählte, sie hätten so heftig reagiert. Aber wir lieben uns wirklich und wollen zusammen leben“, erklärte Vivian.
„Sie haben Recht, ich habe da überzogen reagiert. Und festbinden kann ich ihn sowieso nicht. Am besten kommen Sie her, und wir besprechen alles. Wann? Am Nachmittag, wenn Sie können. Nein, im Café geht es leider nicht. Ich kann das Haus nicht verlassen. Außerdem sollten Sie jetzt alle kennenlernen. Es wird ja auch Ihre Familie“, sprudelte Regine heraus.
(...)
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