Mario, Mark und Sascha spielen im Park.
Gleich nebenan ist ihr alter Kindergarten. Bis zum Herbst haben sie ihn noch
besucht, aber jetzt sind sie groß und gehen zur Schule.
„Seht doch, der Teich ist schon
zugefroren“, ruft Mark.
Spiegelglatt ist das Eis. Ein paar
Enten rutschen über die Oberfläche, als sie landen. Sascha hackt mit seinem
Absatz ein Loch in den Rand und bricht ein Stück heraus. Es ist klar wie Glas.
Das Eis wirft er auf den Teich. Es schlittert fast bis auf die
gegenüberliegende Seite. Mark und Mario machen es ihm nach. Bald ist der ganze
Teich mit Eissplittern übersät.
„Ich gehe aufs Eis“, ruft Mario und
geht mutig voran.
Sascha folgt ihm. Nur Mark bleibt
ängstlich am Rande stehen. Seine Mutter hat ihm verboten, schon auf das Eis zu
gehen.
„Komm doch“, fordert Mario ihn auf.
Aber Mark schüttelt den Kopf.
„Das Eis ist zu dünn“, sagt er.
„Das Eis hält“, erklärt Mario.
Aber Mark bleibt am Ufer.
„Feigling, Feigling“, ruft Mario und
Sascha fällt mit ein.
Mark zögert, dann läuft er zu. Einen
Feigling will er sich nicht nennen lassen. Das Eis knarrt zwar, aber Mario und
Sascha trägt es doch auch.
„Kommt hierher, hier ist ein Fisch“,
ruft Mario und starrt auf das Eis.
Saschas große Schwester Mariam kommt
dazu.
„Geht vom Teich runter, das Eis ist
noch nicht fest“, schreit sie.
„Du hast aber eine doofe Schwester, die
ist ein Spaßverderber“, sagt Mario. Dann ruft er: „Angsthase, Angsthase!“
„Sascha, komm sofort, sonst sag ich es
Mutter“, ruft Mariam und winkt Sascha heran.
„Petze, Petze“, schreit Mario. Aus
Trotz geht er noch weiter hinaus.
Sascha kehrt zögernd um. Mark folgt
ihm, dabei rutscht er aus und fällt hin. Das Eis bricht und Mark fällt ins
Wasser. Laut schreit er um Hilfe und hält sich am Rande des Eises fest.
Schnell läuft Mario ans Ufer.
„Du musst ihn herausziehen. Du hast
gesagt, das Eis hält“, sagt Sascha.
„Geh doch selber. Ich gehe da nicht
rauf. Ich kann doch nicht schwimmen“, antwortet Mario.
„Gebt eure Schals“, befiehlt Mariam und
knotet sie zusammen. Dann rennt sie um den Teich. Von der anderen Seite ist das
Loch dichter am Ufer. Vorsichtig betritt Mariam das Eis und legt sich hin,
langsam schiebt sie sich vorwärts. Als sie dicht am Loch ist, wirft sie das
selbstgemachte Seil.
Mark bekommt es zu fassen.
„Halte dich fest, ich ziehe dich
heraus“, sagt sie und schiebt sich vorsichtig rückwärts.
Tatsächlich schafft sie es, Mark aus
dem Wasser zu ziehen.
„Lass uns zum Kindergarten gehen, dort
ist es warm, und es gibt trockene Sachen“, sagt sie zu Mark, sobald sie am Ufer
sind.
Und als sie an Mario vorbeikommen,
fragt sie: „Wer ist der Angsthase?“